Was die Gehirnforschung sagt
Die Persönlichkeit verändert sich durch äußere Einflüsse bzw. die eigenen rationalen Entscheidungen, die aufgrund dieser Einflüsse getroffen und umgesetzt werden. Die Gehirnforschung hat gezeigt, dass das Großhirn die Gefühle und Verhaltensweisen, die aus dem Kernhirn (Instinkt) und dem limbischen System (Gefühle) stammen, überschreiben bzw. umdichten kann.
Einen Überblick über die Gehirnregionen findest du → hier.
Welche Tests ich verwendet habe
Ich habe die beiden populärsten Persönlichkeitstests ausprobiert und zwar das Enneagramm sowie die 16personalities.
Was ist der Enneagramm-Persönlichkeitstest?
Die Enneagramm-Persönlichkeitstest analysiert die Motivationen und die Charakterstruktur einer Person, um sie einem von neun Persönlichkeitstypen zuzuordnen, die sich durch ihre primären Eigenschaften auszeichnet. Diese neun Persönlichkeitstypen werden weiter in drei Gruppen von drei gemeinsamen Merkmalstypen unterteilt: Geist, Herz und Kopf. Es gibt verschiedene Versionen hinsichtlich des Umfangs: um auch den Menschen einen Testanreiz zu geben, die wenig Aufwand betreiben möchten, gibt es schon Testvarianten von unter 40 Fragen, für Menschen, die auf Präzision wert legen, gibt es bis zu 150 Fragen. Mein Test hatte 89 Fragen. Ich hatte ihn vor über 2008 im Buch „simplify your life“ (Werner Tiki Küstenmacher, Lothar J. Seiwert) entdeckt und derzeit zum ersten Mal absolviert.
Was ist der 16Personalities-Persönlichkeitstest?
Dieser Test der 16 Persönlichkeiten ist eine (nicht wissenschaftlich geprüfte) Weiterentwicklung des Myers-Briggs-Persönlichkeitstest (MBPT), der 1944 veröffentlicht wurde und Empfindung, Intuition, Gefühl und Denken misst. Der MBPT basiert wiederum auf der psychologischen Typisierung des prominenten Begründers der analytischen Psychologie – Carl Gustav Jung.
Der 16Personalities-Test kommt mit weniger Fragen aus als der MBPT, berücksichtigt dafür auch Aspekte des 5-Faktoren-Modells (Big-Five). Dadurch wird den 4×4 Ausprägungsvarianten eine weitere Dimension hinzugefügt: die Identität bzw. das Temperament. Das Ergebnis ist dann im Grunde einer von 32 Persönlichkeitstypen, die das Wesen einer Person beschreiben. Jeder Persönlichkeitstyp wird durch 5 Buchstaben dargestellt (z.B. INFJ-a, mehr zur Theorie).
Meine Testergebnisse beim Enneagramm-Persönlichkeitstest
Enneagramm-Nummer | Ursprung | Ausprägung 2008 | Aussprägung 2024 | assoziierter Gehirnbereich* | Hauptmerkmale | Typ-Bezeichnung |
1 | Bauch | 14 | 8,5 | Kernhirn | Unbedingtheit und Treffsicherheit durch Urvertrauen | Perfektionist |
2 | Herz | 15 | 13 | Zwischenhirn | Stimmung anderer werden übernommen | Geber / Helfer |
3 | Herz | 12 | 12,5 | Zwischenhirn | keine eigenen Gefühle, imitieren andere | Macher |
4 | Herz | 12 | 13,5 | Zwischenhirn | von eigenen Gefühlen überwältigt | Individualist / Künstler / Tragischer Romantiker |
5 | Kopf | 13 | 11,5 | Großhirn | Angst vor den eigenen Gefühlen | Beobachter / Denker |
6 | Kopf | 15 | 11,5 | Großhirn | Angst auf die Außenwelt projiziert | Ängstliche / Skeptiker / Advokat des Teufels |
7 | Kopf | 10 | 13,5 | Großhirn | Angst wird nach außen „abgegeben“ | Optimist / Idealist / Epikureer |
8 | Bauch | 8 | 12 | Kernhirn | Stärke und Direktheit durch Urvertrauen | Herausforderer / Boss |
9 | Bauch | 6 | 10 | Kernhirn | Beharrlichkeit und Zufriedenheit durch Urvertrauen | Friedensstifter / Vermittler |
Summen | 105 | 106 |
* Einen Überblick über die Gehirnregionen findest du → hier.
Versuche der Deutung
An meinem eigenen Beispiel kann ich das am besten erklären: Es gab viele dramatische Ereignisse im persönlichen Umfeld – verbunden mit permanenten Angstzuständen – sowie extreme Gefühlsdramen zwischen mir und nahestehenden Menschen. Aufgrund dessen habe ich Strategien entwickelt, mit Krisen umzugehen und einerseits eine unglaubliche Stärke und Resilienz entwickelt . Auf der anderen Seite habe ich mehr Kontrolle hinsichtlich der Abgrenzung zu Menschen und Gefühlen übernommen. Das hat sich auch in meinem aktuellen Persönlichkeitstest niedergeschlagen.